Medien

Fernsehen VS Internet

Wenn man mich mit der Frage konfrontieren würde, was mir lieber ist — das Fernsehen oder das Internet — so würde ich ohne zu zögern auf das Internet deuten. Für mich ist das keine Frage und gleiches gilt auch schon für viele andere Menschen, die oftmals nicht mal mehr einen Fernseher in ihrer Wohnung stehen haben. Das gälte übrigens auch für mich, wenn ich nicht irgendeinen Bildschirm bräuchte, um zu sehen, was meine PS3 macht. Mir ist allerdings durchaus bewusst, dass für sehr viele Menschen das Fernsehen immer noch das Nummer-Eins-Medium schlechthin ist.

Und in gewisser Weise haben die Leute, die diese Meinung vertreten, durchaus nicht Unrecht. Das Fernsehen hat wirklich eine Menge praktischer Funktionen. Gleiches gilt jedoch auch für das Internet. Sehen wir uns also mal beide technischen Einrichtungen genauer an und finden wir heraus, welches der beiden Medien wirklich besser ist.

Beginnen wir dabei einfach mal langweiligen historischen Fakten und kommen somit gleich zum ersten Streitpunkt. Das Fernsehen, dessen ersten Anläufe schon Ende des 19. Jahrhunderts gemacht wurden, ist bedeutend älter als das Internet. Das wurde nämlich erst 1989 im Institut CERN in der Schweiz entwickelt — zumindest das World Wide Web, das sehr oft fälschlicherweise als Internet bezeichnet wird. Der Altersunterschied von knapp hundert Jahren kann sowohl als positiv, als auch als negativ betrachtet werden.

Bundesarchiv Bild 183-G0301-0001-009, Leipzig, Messe, RFT-Sortiment, Fernseher

Einerseits hatte das Fernsehen Zeit sich zu entwickeln, bis es auf dem heutigen Stand war, während das Internet in gewisser Weise immer noch in seiner Entwicklungsphase zu stecken scheint. Auch wenn es jetzt auch schon 25 Jahre existiert. Andererseits könnte man das Ganze auch so betrachten, dass das Fernsehen schon veraltet erscheint, während das Internet jung und modern wirkt. Beide Seiten der Medaille stimmen bis zu einem gewissen Grad. Hin und wieder wirkt das Fernsehen tatsächlich ein wenig spröde, aber man sollte nicht vergessen, dass die Sender immer wieder versuchen, moderner zu wirken und neue Methoden ausprobieren.

Sein Alter bringt dem Fernsehen aber auch eine gewisse Seriosität ein — zumindest manchen Sendern. Einem Armin Wolf in der ZIB2 schenkt man eben doch ein wenig mehr Beachtung und Vertrauen als einem Youtuber, der einem vielleicht das Gleiche erzählt. Dabei kämpfen aber Projekte von Netzwerken gegen ebensolche Entwicklungen an. Insbesondere gilt das für Mediakraft in Deutschland, die mit Was geht ab? und Techscalibur versuchen, gute Nachrichten zu machen. Kleinere Budgets und weniger gut ausgebildete Mitarbeiter erschweren die Arbeit im Nachrichtenbereich dabei aber enorm.

Man sollte aber immer Bedenken, dass das Internet im Gegensatz zum Fernsehen nicht nur in bewegten Bildern erzählen kann. Online-Zeitungen, Blogs, Podcasts und viele andere Projekte zeigen, wie man Informationen gut übermitteln kann und somit kann das Internet das Fernsehen in einem Punkt auf jeden Fall schlagen: in der Vielfältigkeit.

Das Internet hat die Kapazität und auch die Möglichkeit, jedes andere Medium in sich zu vereinen. Radio, Zeitung und Fernsehen können jederzeit über das Internet aufgerufen werden. Filme, Musik und Texte sind nicht mehr an einen gewissen Zeitraum gebunden und können — oftmals durch Dienste der klassischen Medien selbst — jederzeit aufgerufen werden. Man kann sich also selbst einteilen, wann man sich etwas zu Gemüt führen will und ist somit nicht mehr an die fixen Zeiten der alten Größen gebunden. Die Prime-Time ist damit also obsolet.

Dafür muss man sich aber auch alles selbst zusammensuchen, während einem das Fernsehen das, was man sehen will, einfach auf dem Silbertablett serviert. Man schaltet das Kastl ein, geht zum richtigen Sender und kann sich berieseln lassen. Solche Funktionen bietet aber auch das Internet. RSS-Feeds, die Abo-Funktion auf YouTube und Dienste wie Google News geben einem alle Neuigkeiten auf einen Blick, sodass man sie sich nicht selbst zusammensuchen muss. Man ist aber dennoch nicht an einen vorgegebenen Zeitplan gebunden.

Fazit:

Für mich hat das Internet das Fernsehen wegen seiner Möglichkeiten und seiner Freiheiten schon lange in einer Staubwolke zurückgelassen. Dennoch wird das Fernsehen noch sehr lange nicht aus unserer Gesellschaft wegzudenken sein. Vermutlich wird es ihm so ergehen wie dem Radio. Es wird neben dem Internet weiter existieren, doch wahrscheinlich wird es von seinem Thron als Hauptmedium verdrängt werden — wenn das nicht sowieso schon längst der Fall war.

12 Kommentare zu “Fernsehen VS Internet

  1. Pingback: Fremdschreiben über Fernsehen und das Internet | Phantastische Welten

  2. Das Fernsehen wird so schnell nicht verschwinden. Das steht fest. Ich bin auch eher der Internetmensch. Sprich, Gucken… Dort kann ich mir meine Zeit selber einteilen und entsprechend auf dem PC Sachen schauen, wann ich es will.

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    • Ich glaube auch nicht, dass es verschwinden wird. Das Fernsehen wird sich an die neuen Gegebenheiten anpassen (müssen). Das mit der Zeiteinteilung ist mir persönlich auch wichtig. Gewisse kostenpflichtige Anbieter nutzen ja gerade diesen Aspekt, um neue Kunden und Kundinnen für sich zu gewinnen.

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      • Nur muss ich sagen, sind mir die Preise von Sky etc. zu hoch für den geringen Fernsehgenuß, den ich habe. Hier läuft der Fernseher meist nur bei DVDs, weniger beim normalen Fernsehprogramm.

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  3. Zurzeit sehe ich mir noch öfter Filme im Fernsehen an als im Internet, weil oft gute Filme gezeigt werden, die man sich so nicht angeschaut hätte bzw. nicht auf die Idee gekommen wäre sie zu schauen. Aber ich glaube meine Fernsehgewohnheiten werden sich im September mit dem Österreich-Start von Netflix auch ändern, vorausgesetzt deren Angebot stimmt. 😉

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    • Interessant, mir geht es da genau umgekehrt. Ich entdecke online viel eher Sachen, die ich sonst nicht schauen würde. Vor allem bei anderssprachigen Filmen, die oft nur schlecht synchronisiert werden. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie das Programm von Netflix genau aussehen wird!

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  4. Wirklich gute Gegenüberstellung der Vorzüge von beiden Medien 🙂 Wo ich ganz deiner Meinung bin ist, dass das Fernsehen neben dem Internet eine Koexistenz haben wird, und in Zukunft einfach in einer anderen Art und Weise genutzt wird. Ob es völlig verdrängt wird ist fraglich…

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  5. Ich bin eher ein Internetmensch, da ich nicht viel Zeit fürs fernsehen habe. So schaue ich mir meine Serien immer Abends an. :)Aber wenn man mal abschalten will, finde ich fernsehen viel entspannter.

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